Wenn man das Weingut denn tatsächlich gefunden hat, am Ende des Ortes Bönnigheim. Auch dann ist man noch immer nicht sicher, dass hier der Ort ist, an dem so viele vortreffliche Weine gemacht werden. Viele schöne Weinerlebnisse verbinde ich mit den Etiketten der Familie Dautel. Betritt man den schönen, hellen, schlichten Verkostungsraum, ist man sicher: Hier ist er, der Ort, an den ich immer gern wiederkehre. Dringen dann noch harte Tunes aus dem Keller, kann der Christian Dautel nicht weit sein. Schon in anderen Weingütern dieser Welt hört man: Musik ist wie Bier eine wichtige Komponente, um guten Wein zu machen – ich zweifele und zweifelte nie eine Sekunde daran.
Was hier wieder und wieder beeindruckt, ist die Klarheit und Souveränität, die von der ganzen Kollektion ausgeht. Von den wundervollen Einstiegsweinen, zumeist sicher zusammengestellte Cuvées, bis hin zu den einnehmenden großen Gewächsen aus Riesling und Spätburgunder. Wenn man Vater und Sohn, und selbstverständlich auch die tolle Frau Mama, kennengelernt hat, so ahnt man: Hier wurde von Anfang an auch um den Wein gerungen, hier wurden Stilistiken schon diskutiert, als anderswo noch der Fokus auf Riesenmengen gelegt wurde.
Der Betrieb entstand eigentlich erst so richtig, als der Vater des heutigen Inhabers Ernst Dautel 1974 vom Studium aus Geisenheim zurückkam und aus der örtlichen Genossenschaft austrat. Ein Affront damals, schließlich war dessen Vater Gründungsmitglied gewesen. Ernst Dautel hatte aber das wahre Potential seiner Weinberge erkannt und wollte dieses auch in seinen Weinen abbilden. Er wollte große Weine machen, wie er sie in Frankreich und Italien kennengelernt hatte. So kamen erstmal auch die kleinen Eichenholzfässer auf den Hof. Er probierte sich an Cuvées aus – damals ein echter Bruch der bekannten Ausbaumethoden, da die Reinheit der Rebsorten im Vordergrund stand.
Christian Dautel, der heute das Weingut leitet, Sohn von Ernst Dautel, auch er ein Absolvent von Geisenheim, reiste und arbeitete unter anderem in Bordeaux, an weiteren Orten Frankreichs, Südafrika, den USA, Australien und Österreich. Da die Weinwelt sich stets und ständig verändert, prägten diese Erfahrungen nun die Möglichkeit, auf der Basis dieses erworbenen Wissens den Stil des Weinguts Dautel weiterzuentwickeln. Wichtig blieb, die eigene Tradition und regionale Identität im Blick zu haben. Veränderung nie mehr als nötig, um das zu schaffen, was einem aus jedem Glas anstrahlt.
Weissburgunder VDP.GUTSWEIN
Zitronig, herbe Noten,reife Birne, Mandel, Aprikose. Feinfruchtige Auftakt mit Schmelz und angenehmer Säure.

Spätburgunder VDP.GUTSWEIN
In der Nase intensiver Geruch nach Sauerkirsche, Cassis und Brombeere, feine Mandelnoten und florale Aromen. Schon der erste Schluck sehr harmonisch und ausbalanciert, mit delikater Säure und seidig feinen Tanninen.

Spätburgunder "Cleebronn" VDP.ORTSWEIN
Brilliant, rubinrot und extraktreich liegt dieser Spätburgunder im Glas. Im dichten Duft nach Sauerkirsche folgen Aromen von getrocknetem Laub und Waldpilzen, ergänzt durch Vanille und weißem Pfeffer. Wird begleitet von einer frischen Säure und feinen Gerbstoffen, die einen trockenen und langen Nachhall ergeben

Riesling "Besigheimer Wurmberg" VDP.ORTSWEIN
Riesling vom Muschelkalk, besticht durch eine herrlich frische Nase von Steinobst und Zitrusblüten mit viel Kräutrigkeit. Ein fabelhaftes Gleichgewicht aus präzise nuancierter Frucht, rassiger Säure und kreidiger Mineralität, die sich im langen, harmonischen Abgang entfaltet.

Riesling "Bönnigheimer Steingrübern" VDP. GROSSES GEWÄCHS
Dieser Riesling leuchtet in einem hellen Strohgelb und entfaltet sofort ein intensives Bouquet aus reifer Birne, Pfirsich, Honig und Mirabelle. Tiefe Töne die an Feuerstein erinnern und dem Wein eine würzig¬-rauchige Komponente verleihen. Mineralischen Akzente von Feuerstein begleiten ein langanhaltendes Finale.

Spätburgunder "Forstberg" VDP. GROSSES GEWÄCHS
In der Nase entfaltet er ein ätherisches Bouquet aus Minze, Brombeere und Kirsche. Am Gaumen zeigt er sich kraftvoll und samtig zugleich. Balsamische und krautige Noten, begleitet von Röstaromen und dunklen Gewürzen, verleihen ihm eine besondere Tiefe. Dieser Wein beeindruckt mit seiner intensiven Konzentration, feinen Gerbstoffen.

Spätburgunder "Schupen" VDP.GROSSES GEWÄCHS
Sein Duft ist wild und würzig, geprägt von dunklen Beeren, dezenten erdigen Nuancen sowie einem Hauch von Sauerkirschmarmelade, gereiftem Holz und Mandeln. Am Gaumen zeigt sich der fruchtsüße, extraktreiche Auftakt, begleitet von Sauerkirsche und würzigen Kräuternoten. Der Wein vereint Kraft und Eleganz auf harmonische Weise.
